Robert Vogel

"Die Natur hat mit Holz so einen wundervollen und vielseitigen Rohstoff hervorgebracht, da sollte man sich beim Umgang mit ihm schon etwas Mühe geben und ihm den gebührenden Respekt erweisen"

  • Foto: Schobert

Robert Vogel (*1969) absolvierte vor seiner musikalischen Laufbahn eine Ausbildung zum Schreiner. 

Nach mehrjähriger Berufspraxis begann er ein Musikstudium an der Musikhochschule Nürnberg/Augsburg im Hauptfach Trompete und Nebenfach Waldhorn.

Seit seinem Diplom 2001 und der zusätzlichen Ausbildung zum Atemtherapeuten unterrichtet Robert Vogel als Fachlehrer, 

vorwiegend an musischen Gymnasien in Schwabach, Amberg und Hersbruck.


Die Idee des Vogelhorns wurde nicht über Nacht geboren. Hier sind die wichtigsten Entwicklungsschritte dokumentiert:

2008 Erste Versuche mit eckigem Rohrquerschnitt und Rohrverlauf. Entwicklung des „Schuhschachtel-Alphorns“ bei dem die Rohrlänge von 3,5 m über drei Etagen geführt wurde. Es wurden ca 5 verschiedene Modelle mit leicht unterschiedlichem Rohrverlauf und 

Schallaustrittsöffnungen gebaut. Die Instrumente sind sehr kompakt, lassen sich allerdings 

schwehr spielen.

Danach wurde mit unterschiedlichsten Materialien wie etwa Sperrholz oder Pappmaché weiter geforscht. Erkenntnis: Die Verarbeitung von frei schwingendem Klangholz führt zum besten Ergebnis.

 

2009 Das Instrument wurde „gestreckt“ und es kam ausschließlich abgelagerte Fichte zum Einsatz.

Weitere Erkenntniss: Eine runde Schallaustrittsöffnung klingt besser als eine eckige. Die 

Entwicklung der Kugel am Schallstück, mit der man bautechnisch elegant vom eckigen in einen runden Rohrverlauf gelangt, erwies sich auch klangtechnisch als hervorragende Idee.

 

2010 Der eckige Rohrquerschnitt wurde beibehalten. Allerdings wurden die ersten Modell dieser Serie noch mit gerundetem Rohrverlauf gebaut. Dieser wurde nach zahlreichen Versuchen wieder eingestellt und weiter geforscht.

 

2011 Wichtigste Erkenntnis: „Der Schall liebt es eckig!“

Die Kombination von quadratischem Rohrquerschnitt und eckigem Rohrverlauf begünstigt die direkte Abstrahlung des Schalles gegenüber der gekrümmten Schallführung durch gerundetem Rohrverlauf!

 

2013 Geburtsstunde des „Vogelhorns“ mit dem markanten Knick im Rohrverlauf und dem 

originellem Schallstück.

 

2018 Entwicklung eines speziellen Holzgewindes, das die Korkführung am Mundrohr ersetzt.

Dadurch ist nicht nur eine bessere Übertragung der Obertöne (Klangbrücke) gewährleistet, es ist jetzt auch jedes Mundrohr auf jedem Modell einsetzbar.

 

2019 Das kompakte "Rucksackalphorn" erlebt seinen ersten Einsatz in Südtirol.

 

2021 Erste Versuche mit thermisch behandelten Hölzern

 

2022 Das stimmbare Mundrohr ermöglicht einfach und schnell das Einstimmen und steht für jedes Modell zur Verfügung


Das Vogelhorn hat gegenüber dem klassischen Alphorn einige Vorteile. Durch die besondere Bauart kommt es nicht nur mit weniger Gewicht daher, es spricht auch leichter an und lässt sich virtuoser spielen. Es benötigt gegenüber der langen Bauform natürlich wesentlich weniger Platz beim spielen. Man kann sich beim musizieren bewegen und den Ansatz bei großen Intervallen leicht nachführen. Der größte Vorteil ist aber das gute Monitoring. Durch das nahe Schallstück ist, vor allem beim Zusammenspiel mit andere Instrumenten, eine wesentlich bessere Soundkontrolle möglich.


Meine "grüne" Idee

Holz! Es gibt wohl keinen Werkstoff der vielseitiger einsetzbar ist. Für den Bau von Musikinstrumenten aus diesem wunderbaren Material müssen nicht erst aufwendig Erze abgebaut, dann verhüttet, verschmolzen, gewalzt und gebogen werden. Man erntet im Grunde das von Mutter Natur zur Verfügung gestellte Material, läßt es trocknen und nimmt alles überschüssige weg. Fertig! Das Vogelhorn besteht zu 100 Prozend aus Holz und ist somit von Grund auf vollkommen klimaneutral. Für meine Instrumente verwende ich vorwiegend Nussbaum, Eiche und Fichtenholz, vieles aus eigenem Bestand. Dadurch fallen so gut wie keine Transportwege an.

Seit 2008 betreibe ich auf einem Nebengebäude eine Photovoltaik-Anlage. Diese produziert wesentlich mehr Strom als unser Haushalt und meine Werkstatt benötigen. Die Herstellung meiner Instrumente ist ohnehin zum allergrößten Teil Handarbeit.

Ich habe in den letzten Jahren etwa 3000 Bäume gepflanzt.

Dadurch leiste ich nicht nur meinen Beitrag gegen den Klimawandel, sondern erfülle gleichzeitig den "Generationenvertrag" gegenüber meiner Kinder.

Der Wald, aus dem der größte Teil meines Holzes stammt, wurde von meinen Eltern und Großeltern angelegt.